Mittwoch, 3. August 2011

Eine Hochflächendeckende. Eine Flachliegende. Eine flache Fläche.
Ein Horizont ohnehin denkbar. Kilometerwellenlänge. Abend bedeckt.
Ein Orchestergraben nur durch Kreide gekennzeichnet. Ein Orchester
bestehend aus nur einem Pferd. Die Hufe als Instrument. Der Schritt
die Melodie gerade so als ob sie einem beim Zuschauen einfallen würde.
ATLAS. Genau so ist es. Man sieht diesen Apfelschimmel man hört seine
Hufe auf dem Asphalt und es entsteht das Bühnenbild einer Landschaft
die eine andere Landschaft erzeugt. Ein Gesang eine Sprache die niemand
kennt. Ein wirken auf die Organe die an den Stimmbändern gezogen sich
wie Marionetten benehmen die wenn man sie lässt Einhäusigkeit spielen.
Format Leserede. Fenchel der an seinen Haaren ausgeworfen den Flug
eines Seglers imitiert. Auslandeflug. Rotkraut. Rosenkohl. Wurzeln die
in der Luft zu singen beginnen. Leise Töne durch die Reibung im Wind.
Humus Humanismus Humor. Worte die einem das Sprechen leicht machen.
Formatrose. Der Weltichlotse im Acker des Denkbaren. Substanztiefenpflug.
Versverstärkt die Nadel treibt. * WELTICHERDE = WERDE LEICHT *


MEHR FLÄCHE ALS ANGRIFF

Einer drückt sich alles bückt sich
Machmutwut verrückt verzückt mich
Leberkeks und Zwiebeltränen
Venus Merkur Lunge Venen
Universum Erde Poren
wird durch Widerstand geboren
aus dem Kreis und durch die Nabe
wächst heraus die Wiedergabe
saugen spucken herzlich grüßen
Hände schütteln mit den Füßen
niemand schreit mehr nach dem Geldschein
aller Ding will Wille Weltsein




DER GOOGLE EDE MEINT

Ich sag dir was wieso von wem
ob Arschloch Weiser unbequem
ob du blöd bist oder schön
der Bildschirm kann es auch nich sehn
ich zeig dir alles auf der Maps
auch wo der klare Karl sein Schnaps
ich such dir all die schönen Dinger
Gold Makrele Ring und Finger
der Google-Ede wird dich schätzen
in seiner Hand den Schwetzstein wetzen
sodann für dich die Daten hetzen
und dir nen fetten Text einsetzen
die Zeichen suchen jede Färte
ihm wachsen hunderttausend Bärte
leibvernetzt das Wirke Werde
der Google-Ede würgt die Herde
oder meinten sie die Kugelerde



REDE ERDE

Kräuter der Reife
Sauce des Wissens
Salz der Intuition
Mehl des Unbewussten
Eiweiß des Werdens
Zucker der Heiterkeit
Saat der Ideen
Fett des Seins
Knochen der Erinnerung
Mark der Geduld
Obst der Ruhe
Getreide der Sehnsucht
Milch der Vernunft
Acker des Denkbaren
Wasser der Freiheit
Küche des Lebens



HUMUS HUMANISMUS HUMOR



WENIGBORSTER

Regenwurm und Komposterde
wandelnd Wirkstoff Krümelherde
Landgaststätte Stadt Staat Dorf
Atem Team wirkt Metamorph
Welle Teilchen nährt die Boten
Lumbricidae löst die Knoten
reger Wurm kriecht kreuz und quer
zwittert wirbellos umher
dampfend schmort die Lebensspeise
vergärt vergoren auf die Reise
im Dunkeln lebt er kosmopathisch
der Natur doch sehr sympathisch
die Weltich Mikroorganismen rufen
die Segmente sind wie Stufen
man vergißt wer man ist
wenn er ißt den Haufen Mist



BROTHAUT ROTBRAUT NOTKRAUT


LIEBEN LEIDEN FÜHLEN LENKEN
IN DEN EBENEN SEITWÄRTS DENKEN



GEBET DER FLÄCHE

liegend flacht früh im Gebet
kniet das Wort im Frühlingsbeet
lässt ne Feder schluckt ne Silbe
kratzt am Satz sich fort ne Milbe
reibt sich ein mit Schummelpilz
wickelt sich den Brast mit Filz
spricht vom Äther und vom Wetter
bläht ein leises MUSS als Letter
lässt sich von den Sonnenstrahlen
Fernwind und den Dunst aufmalen
greift Versal raus in die Scholle
treibt Gewebe Ausgehwolle
schüttelt aus den Satz vom Streuer
beschreit das Wort als Ungeheuer



URZELLE

Wurzel Zelle Wurzel Zelle
Erde Wasser Urfrucht Quelle
da der Halt und dort das Leben
aus dem Dunkel her vom Licht
Kreislauf nimmt dazu zugeben
wirkt der Stoff Materie dicht
kann jedes Teilchen sich verweben
in mit über aus der Schicht




SUBS TANZ TIEFE

Lippe Leder Leichtgesang
Schrippe Purpur Weichteil Klang
Löffel Schüssel Gabel Lieder
Tanzdruck Summe Menschenfieber
Stammeszeichen Wolken Speck
Wasserläufer Schnecken Dreck
Knochen Bohnen Amseln Hitze
Eckensteher Bordstein Ritze
Falten Augen Haare Schweiß
Fladen Quark Gemüse Reis
Mundstück Schreie Noten
Kastanien Cola Knoten



INNENRAUM UND AUSSEN HAUT

Innenraum und aussen Haut
oben still Danebenlaut
vom Gefühl her hinten Hülle
nach dem Mittag vorne Fülle
aus dem Erdloch das Gestöhne
Überschall die Zwischentöne
überhaupt ist alles leicht hier
Gleichnis schwierig
schwer vom Weichtier
überall ist nichts gewesen
keiner kann im Spiegel lesen
Haus die Mauer Tropfe Pforte
spriesse lebe hier am Orte
du wirst heut den Tag geniessen
vom Boden her das Herz umschließen




DANK AN
BILDER: TINA BETZ
ESELBAR: HARALD WALZ
MOST + BREZELN: ZACHERSMÜHLE
PLAKAT: YANNICK NUSS + ROSA PFEIL
GRUNDSTÜCK: HERMANN MÜHLHÄUSER